Das Wahrzeichen von Kolmbach, die Heilig-Blut-Kapelle, wird Geopunkt im Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald

Was steckt hinter der Geschichte der Heilig-Blut-Kapelle in Kolmbach? Woher kommt ihr Name? Das erfahren Interessierte und Wandernde jetzt auf der neuen Geopunkt-
Informationstafel direkt vor der Kapelle. Wer sich die kleine Kirche von innen ansehen möchte, kann sich sogar mit dem Smartphone auf einen virtuellen Rundgang durch das
Gotteshaus begeben. Geo-Naturpark Geschäftsführerin Dr. Jutta Weber, Lindenfels‘ Bürgermeister Michael Helbig und Kolmbachs Ortsvorsteher Kurt Dersch haben die Tafel
nun offiziell eingeweiht.

Im Jahr 2022 beteiligte sich der Stadtteil Kolmbach am Wettbewerb “Unser Dorf hat Zukunft”. Der vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft initiierte Preis kürt besonderes bürgerschaftliches Engagement und attraktives dörfliches Leben. Eine Gruppe engagierter Kolmbacher sammelte eine Reihe an Ideen, eine davon war eine Schautafel vor der Kapelle. Kurt Dersch führte aus: “Die Kapelle, als Wahrzeichen Kolmbachs, wird zur Zeit leider nicht mehr für Gottesdienste genutzt und soll mehr in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt und vor dem Vergessen bewahrt werden.” Kolmbach hatte für seine Teilnahme und die Präsentation des Dorfes einen Anerkennungspreis erhalten.

Mit dem Geo-Naturpark war schnell ein Partner für die Umsetzung einer Informationstafel gefunden. Dr. Jutta Weber erläuterte: “Die Geschichte hier im Odenwald für uns aber auch
kommende Generationen lebendig zu halten, um daraus für die Zukunft zu lernen, ist eine unserer Aufgaben als UNESCO Global Geopark. Die Kapelle in Kolmbach ist ein wichtiges Zeugnis, deren Wurzeln entlang des Pilgerwegs nach Walldürn bis ins Mittelalter reichen.”

Der Name „Heilig-Blut“ rührt vom sogenannten Blutwunder von Walldürn, ein auf einem Tuch ausgeschütteter Messwein formte 1330 das blutrote Bild des gekreuzigten Christus. Im Anschluss wurde Walldürn zu einem Pilgerzentrum im Odenwald.
Im Jahr 1854 entstand im Ortzentrum von Kolmbach eine Kapelle, die Wallfahrern zur Rast diente. Da ihre Kapazitäten nach dem zweiten Weltkrieg nicht mehr ausreichten, fiel 1957 die Entscheidung zu einem Neubau, der heutigen Kapelle, die 1961 fertiggestellt wurde. Da die Kolmbacher Kapelle im Moment geschlossen ist, entstand die Idee, ein ergänzendes
virtuelles Angebot zu schaffen. Wer nun den auf der Geopunkt-Informationstafel angebrachten QR-Code einscannt, kann sich auf einen 360 Grad Rundgang durch das Kirchenschiff begeben. Michael Helbig ergänzte:„Wir freuen uns sehr über die Informationstafel mit der besonderen virtuellen Tour, die das touristische Angebot der Stadt Lindenfels und ihren Ortsteilen ergänzt.“