Auf diesen Seiten stellen wir wichtige Links und Informationen für Sie zusammen. In den Heften März und April 2023 waren Solaranlagen eines der Haupt-Themen.

  • Alle wichtigen Informationen von LEA (LandesEnergieAgentur Hessen GmbH) finden Sie im "Überblick Informationen zu Freiflächen-Solaranlagen" - im Anhang als PDF
  • Die Kriterien der Gemeinde Lautertal für eine umwelt- und sozialverträgliche Errichtung von Flächen-Solaranlagen sind ebenfalls im Anhang als PDF
  • Das EEG Gesetz 2023 zur finanziellen Beteiligung von Kommunen am Ausbau - Anhang als PDF
  • Klimabündnis Bergstraße: Erfahrungsaustausch über eigene Solaranlagen siehe hier: Klimabündnis Kreis Bergstraße: Aktuelles
  • Photovoltaik: für Kommunen und Privatflächen Beitrag vom 20. Februar 2023

Im Aprilheft lesen Sie "das dicke Ei des Monats" und seine Auflösung - leider kein Aprilscherz... Das Heft wird ab 29. März in die Haushalte verteilt und ist dann auch online zu finden.

BürgerSolarBerater informieren über Photovoltaik-Anlagen

Nahezu jeder „Dachbesitzer“ kann seine eigene Energiewende organisieren und dabei sogar noch eine Rendite erwirtschaften. Davon sind die ehrenamtlichen BürgerSolarBerater im Lautertal (Odw.) überzeugt. Mit einer gut geplanten Photovoltaik-Anlage lässt sich der Anteil des selbst verbrauchten PV-Stroms so optimieren, dass nicht nur das Klima, sondern auch der eigene Geldbeutel entlastet wird. Interessant sind dafür nicht nur die klassischen Süddächer, auch die Ost-/West-Ausrichtung liefert gute Ergebnisse.

Und so funktioniert es: Man verbraucht möglichst viel von dem auf dem eigenen Dach produzierten „Sonnenstrom“ im eigenen Haushalt. Bei der aktuellen Entwicklung der Strompreise eine verlockende Perspektive. Mit der Nutzung eines E-Autos lässt sich dieser Effekt noch einmal steigern. Die nicht selbst verbrauchte Menge wird in das Stromnetz eingespeist. Dafür erhält man vom Netzbetreiber eine auf 20 Jahre garantierte Vergütung. Zusätzlich wird für das persönliche Wohlgefühl auch noch jede Menge CO2 eingespart.

Dennoch schrecken viele Hausbesitzer vor der Anschaffung einer Photovoltaik-Anlage zurück. Zu unübersichtlich erscheinen ihnen die organisatorischen und technischen Zusammenhänge. Auf dem Weg durch dieses Dickicht wollen die BürgerSolarBerater helfen, mit ehrenamtlichen und kompetenten Beratungen, neutral ohne eigene wirtschaftliche Interessen.

Wer eine solche Beratung in Anspruch nehmen will, kann sich wegen eines Termins an die Gemeindeverwaltung Lautertal (Odw.) wenden:  

Martin Erber, Telefon: 06254/307-46 E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Direkter Kontakt mit der BürgerSolarBeratung ist auch unter Tel.-Nr. 06209-3000 (Anrufbeantworter) oder auf der Homepage https://buergersolarberatung.de/ möglich.

Vorsicht: Falsche Bürgersolarberater! Generell geht der Erstkontakt bei allen im Kreis Bergstraße arbeitenden BürgerSolarBeratungen von interessierten Bürgerinnen und Bürgern aus, die aktiv auf die Bergsträßer BürgerSolarBeratenden zugehen.

Die Bürgersolarberater: ehrenamtlich unterwegs auch zu Ihrem Haus

Im Kreis Bergstraße wurden fünfzehn ehrenamtliche Bürgersolarberater ausgebildet. Dafür ist ein Online-Lehrgang an vier Wochenenden erforderlich, die meisten der Berater haben eigene Solaranlagen auf dem Dach und können in einem etwa 1-2 stündigen Beratungstermin vor Ort die wichtigsten Eckdaten zusammentragen, um die Rentabilität zu ermitteln. Sie sind untereinander sehr gut vernetzt, in Lautertal ist Johnny Glover aus Beedenkirchen aktiv. Es gibt Spezialisten, falls schwierige Fragen auftauchen, zudem sie beraten anbieterneutral zu allen Herstellertypen, sind während des gesamten Zeitraumes erreichbar und begleiten die Errichtung einer Anlage von Anfang bis zur Inbetriebnahme. Pro Anfrage braucht ein Bürgersolarberater etwa fünf Stunden, für den Ortstermin sollten alle Unterlagen (Bauplan, Stromrechnung) parat sein. Der Berater wirft auch einen Blick in den Hausstromkasten. Denn oft ist es nicht damit getan, daß bereits ein Smartmeter installiert wurde. Moderne PV-Anlagen können auch auf Dächern an beschattetem Nordhang "rentabel" arbeiten, da die Sonne kostenlos scheint, amortisiert sich eine solche Anlage meist schon nach wenigen Jahren, zudem ist es eine wertvolle Maßnahme zur regionalen Selbstversorgung mit Energie.
In Bensheim war ein Fördertopf für private Solaranlagen mit 100 000,- € für 2023 schon nach 6 Wochen aufgebraucht, es konnten 140 Anlagen mit insgesamt 1 MWp Leistung gefördert werden. Doch auch ohne Förderung rechnet sich eine Anlage, denn es genügt schon Tageslicht, damit der Zähler in die richtige Richtung läuft. M. Hiller

Keine Panik: diese Regelungen gelten für bestehende Öl- und Gasheizungen

Endlich wurde Klarheit geschaffen bei welchen Heizungen nach 30 Jahren Schluß ist: die Stiftung Warentest informiert im Märzheft 2023 darüber. Es gibt zwar fast zwei Millionen Heizungen (1 Mio Öl / 900.000 Gas), die dieses Jahr ihr Rentenalter erreicht haben, aber nicht alle müssen auch ausgetauscht werden.
Das Gebäudeenergiegesetz GEG läßt einige Ausnahmen zu. Zunächst sollte man sich über das Baujahr der eigenen Heizung informieren. Sofern keine Rechnung mehr vorliegt, findet man es auf dem Typenschild, oder man fragt den Schornsteinfeger.
Nicht ausgetauscht werden müssen Niedertemperaturheizungen und Brennwertkessel sowie Brenner unter 4 kW Heizleistung. Auch Brenner mit über 400 kW Leistung fallen unter die Ausnahmeregelung. Wer seit 20 Jahren selbst im eigenen Ein- oder Zweifamilienhaus wohnt (seit 1.2.2002), ist ebenfalls nicht betroffen. In allen anderen Fällen hat man zwei Jahre Zeit für die neue Heizung.
Stiftung Warentest hat die Werte und Anschaffungskosten der verschiedenen Heizungstypen  online veröffentlicht. Damit können viele Hausbesitzer aufatmen und sich in Ruhe um eine neue Heizung kümmern, sobald dies erforderlich ist. So kann man z.B. anstelle Erdgas auch Biogas zum Heizen einsetzen. Das war vor der Krise 3-4x so teuer wie Erdgas, inzwischen ist der Unterschied wesentlich geringer.
Wärmepumpe: in aller Munde - aber auch sinnvoll?
Wer auf Wärmepumpe umstellen möchte, muß bedenken, daß dies teuer ist:  Heizen mit Strom hat zahlreiche Verlustquellen im Wirkungsgrad. Zunächst wird irgendwo aus fossilen oder regenerativen Materialien Strom erzeugt. Dabei geht ein guter Teil des Rohstoffs als Abwärme flöten. Mit Leitungsverlust wird der Strom dann zum Verbraucher transportiert, wo er unter erneutem Verlust wieder in Wärme umgewandelt wird. Deshalb ist der Betrieb einer Wärmepumpe eigentlich nur in Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage sinnvoll, und nur wenn  das Gebäude gut gedämmt ist.

Förderung von PV-Anlagen erforderlich

Bevor nun alle Hausbesitzer sich für Wärmepumpen entscheiden, wäre es daher sinnvoll, ein starkes Förderprogramm für Photovoltaik auf dem eigenen Dach aufzulegen, diesmal etwas geschickter als 1990 (interessant zu lesen auf Wikipedia "1000-Dächer-Programm"!). Ohne flächendeckende Photovoltaik werden wir nämlich schnell feststellen, daß wir die Kühltürme in Biblis zu schnell abgerissen haben. Beim Hype um E-Autos und Wärmepumpen  wird zu wenig berücksichtigt, wo und wie der dafür benötigte Strom erzeugt und zum Verbraucher gebracht werden soll. Kupferkabel haben begrenzte Kapazität, und Leitungstrassen von Offshorewindparks, Windkraftanlagen vor Ort oder Wiesen für Flächen-Photovoltaikanlagen rufen meist schnell Bürgerinitiativen oder Gruppierungen auf den Plan: Dagegen und Blockieren! Was haben wir doch für ein Glück, daß der Strom einfach aus der Steckdose kommt, sonst wäre die Alternative jetzt: Baut neue Kohlekraftwerke und macht weitere Garzweilers platt!   

 

So ändern sich die Zeiten: Wandbemalung von Reinhold Mayer am Schützenhaus Reichenbach

Marieta Hiller